Geschichtswissenschaft

Nation und Nationalstaat in der Revolution 1848/49

Leitung: Prof. Dr. Dieter Hein    
 
Nation und Nationalstaat haben heute, zumal in Deutschland, keinen guten Ruf. Der Nationalismus gilt gemeinhin als eine zerstörerische, zivilisationsgefährdende Kraft, die Europa in zwei Weltkriege gestürzt und Millionen von Menschenleben gekostet hat. Auf der anderen Seite ist der Nationalismus in seinen Ursprün­gen eine revolutionäre Idee, gerichtet gegen den monarchischen Absolutismus und die vom Adel beherrschte ständische Gesellschaft. Wie passen diese beiden Gesichter des Nationalismus zusammen? Haben sich der ursprünglich liberalen, emanzipatorischen Idee andere, reaktionäre Kräfte bemächtig und sie aggressiv verformt? Oder haben wir es hier von Anfang an mit zwei Seiten ein und derselben Medaille zu tun?

Diesen nach wie vor höchst aktuellen Fragen will der Workshop am Beispiel der Revolution von 1848/49 in Deutschland nachgehen, also dem letztlich gescheiterten Versuch, einen deutschen Nationalstaat von unten her zu schaffen. Gemeinsam sollen zunächst jene Aspekte der Revolutionsgeschichte und die entsprechenden Untersuchungswege identifiziert werden, die eine Antwort auf die gestellten Fragen ermöglichen. Anschließend sollen in der Bibliothek die einschlägigen Quellen und Darstellungen recherchiert und ausgewertet werden. Am Schluss soll inhaltlich ein differenziertes Urteil über den Nationalismus und methodisch eine Reflektion über die Arbeit des Historikers stehen.

(Im Bild eine colorierte Lithographie der Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche. Quelle: Wikipedia)

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