Anglistik / Amerikanistik

„Safety helmets must be worn“ – Mehrdeutigkeit als sprachwissenschaftlicher Untersuchungsgegenstand

Leitung: Dr. des. Assif Am David, Sascha Bargmann M.A., Prof. Dr. Manfred Sailer
 
Auf den ersten Blick sind die Aussagen der beiden links abgebildeten Schilder vollkommen eindeutig: Wer einen Hund dabei hat, muss ihn tragen. Wer den Gefahrenbereich betritt, muss einen Helm aufsetzen. Die Schilder könnten jedoch auch bedeuten, dass ich, um mitfahren zu dürfen, einen Hund tragen muss, und dass ich nur dann einen Helm aufsetzen muss, wenn ich gerade einen dabei haben sollte.

Diese aus dem Leben gegriffenen Beispiele zeigen, dass sprachliche Äußerungen nicht selten mehrdeutig sind - selbst dann, wenn es um unsere Sicherheit geht. Besonders häufig kommen sprachliche Mehrdeutigkeiten in Alltagsgesprächen und in der Literatur vor, und manchmal sind sie sogar beabsichtigt. Der Versuch, sich eindeutig auszudrücken, kann hingegen dazu führen, dass Sätze sehr lang, komplex und unverständlich werden, so wie es häufig in juristischen, behördlichen und wissenschaftlichen Texten der Fall ist.

In diesem Workshop erarbeiten wir anhand englischsprachiger Beispiele aus verschiedenen Medien (z.B. Fernsehserien) unterschiedliche Typen sprachlicher Mehrdeutigkeiten. Dabei wenden wir Tests und Beschreibungsmittel der modernen Sprachwissenschaft an. Wir gehen auch der Frage nach, wieso sich Muttersprachler trotz solcher Mehrdeutigkeiten fast immer problemlos verstehen. Dazu trägt grammatisches, textuelles, situatives und kulturelles Wissen bei. In der Fremdsprache fehlen uns oft Teile dieses Wissens, so dass wir Gefahr laufen, Aussagen falsch zu interpretieren.

(Bildquelle: bigstockphoto.com, James Cridland, Montage: B. Gilde)

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