Geschichtswissenschaft

August 1914 – zwischen Kriegsbegeisterung und Friedenssehnsucht

Leitung: Prof. Dr. Dieter Hein

Der Erste Weltkrieg wird allgemein als die „Urkatastrophe“ Europas im 20. Jahrhundert angesehen, die nicht nur unmittelbar Millionen von Opfern forderte, sondern auch menschenverachtende Diktaturen heraufführte und in neue innere und äußere Kriege mündete. Eine Welt ökonomischer Prosperität, bürgerlicher Ordnung und Sicherheit und kultureller Blüte ging unter. Umso unverständlicher erscheint im Rückblick die Begeisterung, mit der der Kriegsausbruch in den ersten Augusttagen 1914 vielfach begrüßt worden sein soll.

Wie weit reichte die Kriegseuphorie? Welche Motive und Überlegungen bestimmten die Haltung zum Krieg? Oder ist dieses „Augusterlebnis“ gar nur ein nachträglich gestifteter Mythos?

Diesen nicht nur durch das 100-jährige Jubiläum höchst aktuellen Fragen will der Workshop nachgehen. Nach einem kurzen Blick auf die Vorgeschichte des Krieges sollen vielfältige zeitgenössische Zeugnisse analysiert und kritisch bewertet werden, die Aussagen über die Haltung der Bevölkerung zum Krieg ermöglichen. Im Mittelpunkt werden dabei nicht zuletzt zentrale methodische Aspekte der Arbeit des Historikers stehen: Welche Fragen können zu einem vertieften Verständnis des Kriegsbeginns 1914 führen? Welche Aussagekraft kann den verschiedenen Quellengattungen zukommen? Am Ende soll ein differenziertes Bild nicht nur der unterschiedlichen Haltungen zum Kriegsausbruch, sondern auch der sich darin spiegelnden Denkweisen und Denkhorizonte stehen.

(Bild: Ölgemälde von Arthur Kampf „1. August 1914 in Berlin“, © Deutsches Historisches Museum, Berlin / A. Psille)

 

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