Philosophie

Der Begriff der Verantwortung

Leitung: Dr. des. Claudia Blöser 

Der Begriff der Verantwortung ist in vielen Lebensbereichen präsent: Dass wir anderen Personen ihre Handlungen übelnehmen oder ihnen dankbar sind, zeigt, dass wir sie für verantwortliche Subjekte halten. In rechtlichen Kontexten setzt Strafe eine Verantwortungszuschreibung voraus; in der Politik sprechen wir davon, dass Politiker ihrer Verantwortung gegenüber den Wählern gerecht werden oder nicht. Die breite Verwendung des Verantwortungsbegriffs geht jedoch damit einher, dass der Begriff in wechselnder und oft unklarer Bedeutung gebraucht wird. Aufgabe der Philosophie ist es zunächst, die verschiedenen Facetten des Verantwortungsbegriffs herauszuarbeiten.

Darüber hinaus klärt die Philosophie, unter welchen Bedingungen der Begriff angewendet werden darf. Es wird im Allgemeinen angenommen, dass Freiheit eine notwendige Bedingung für Verantwortung ist: Eine Person, die unter innerem oder äußerem Zwang handelt, wird nicht für (voll) verantwortlich gehalten. Was unter Freiheit im Allgemeinen und Willensfreiheit im Besonderen zu verstehen ist, ist jedoch sehr umstritten. Insbesondere ist die Frage, die von der Hirnforschung wieder aufgeworfen wurde, ob Freiheit mit einem naturwissenschaftlichen Weltbild vereinbar ist, das uns als determiniert durch natürliche Ursachen beschreibt.

In diesem Workshop werden wir anhand von philosophischen Texten diese Fragen diskutieren. Wir erarbeiten ein präziseres Verständnis des Verantwortungsbegriffs, lernen verschiedene Positionen in der Debatte um Willensfreiheit und Determinismus kennen, diskutieren ihre Vorzüge und Schwierigkeiten, und gewinnen so ein differenziertes Bild von Verantwortung.

(Bildquelle: bigstockphoto.com)

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