Ethnologie

Menschenrechte und Demokratie – westliche oder universelle Werte?

Leitung: Prof. Dr. Susanne Schröter     

Menschenrechte und Demokratie werden von Politikern, Wissenschaftlern und der Zivilgesellschaft in westlichen Ländern als universelle Werte der Menschheit bezeichnet, die es in jedem Winkel der Welt durchzusetzen gilt. Kritiker aus nichtwestlichen Ländern glauben allerdings, dass diese Rhetorik nur einer neokolonialen Geopolitik geschuldet ist und verweisen v.a. auf die amerikanische Außenpolitik, insbesondere auf die Interventionen in Afghanistan und dem Irak. Einsprüche gegen die universellen Menschenrechte kommen auch von religiösen Gruppierungen, die die Ungleichheit zwischen Männern und Frauen für gottgewollt halten, und von indigenen Gruppen oder anderen Minderheiten, die Sonderrechte für sich reklamieren, um kulturelle Praktiken weiterzuführen, die mit den Menschenrechten kollidieren. Ob marginalisierte Gruppen sich einer globalen kulturellen Weltordnung beugen müssen oder ihre Eigenständigkeit bewahren dürfen, gilt als umstritten.

Im Rahmen des Workshops werden wir die widersprüchlichen Diskurse aus der Perspektive der jeweiligen Akteure und Akteurinnen kennenlernen und die Komplexität der gleichermaßen kulturellen wie politischen Dimensionen des Themas beleuchten.

Dieser Workshop findet in Zusammenarbeit mit dem Exzellenzcluster "Die Herausbildung normativer Ordnungen" der Goethe-Universität Frankfurt am Main statt.

(Bild: Indonesische Frauen diskutieren die Vereinbarkeit von Islam und internationalen Frauenrechten, Quelle: Susanne Schröter)

>> Zurück zur Übersicht der Vertiefungsworkshops B (Donnerstag)

>> >> Zur Übersicht der Vertiefungsworkshops A (Dienstag)